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Das Kerpener Kulinarische Kirchen Kino
präsentiert vom KKKK-Team
jeweils sonntags um 16:00 Uhr
im Kath. Pfarrzentrum Horrem
Hauptstraße 215
50169 Kerpen-Horrem


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Die Aktualisierung auf den nächsten Film
erfolgt jeweils einige Tage nach der letzten Veranstaltung!
Maria Peters * B, NL * 2018 * 134 Min. * FSK 6 * Eignung: Ab 14 (Filmdienst)

Der biografische Spielfilm zeichnet das außergewöhn-liche Leben der aus den Niederlanden stammenden US-Dirigentin Antonia Brico (1902-1989) nach, die es mit Witz und einem ungeheuren Willen schaffte, als erste Frau ein Orchester zu dirigieren.
Beim Wort "Dirigentin" denkt man derzeit vor allem an die junge Generation, an Joana Mallwitz und Oksana Lyniv, die die Hoffnung verbreiten, dass es bald mehr Frauen am Pult geben wird. Der Spielfilm "Die Dirigentin" spielt allerdings in den 1920er- und 1930er-Jahren.

Damals sorgte Antonia Brico für Aufsehen.
Als erste Frau dirigierte sie die New Yorker Philharmoniker;
in den USA gründete sie ein erfolgreiches Frauenorchester.

Handlung
Berlin im Jahr 1929.
Der Dirigent Karl Muck beäugt die junge Amerikanerin Antonia Brico, wie sie die unwillige Männertruppe der Berliner Philharmoniker bändigt. Langs am scheint er daran zu glauben, dass es doch keine vollkommen absurde Idee war, eine Frau in seiner Dirigierklasse zuzulassen. Wie so viele Männer im Film "Die Dirigentin", hat auch er Brico erst rüde abgewiesen. Wie so oft hat sie auch ihm alles an Wut und Durchsetzungsvermögen entgegenschleudern müssen, damit er ihr eine Chance gibt: "Ich werde Dirigentin, Sir, mit oder ohne Ihre Hilfe!"

Antonia Brico ist bereit, sich für ihren Traum ausbeuten zu lassen. Sie ist eine Außenseiterin, unehelich in den Niederlanden geboren und von ihren Pflegeeltern in die USA entführt. Sie arbeitet als Logenschließerin im Konzertsaal, liest die Partitur mit, dirigiert heimlich auf der Toilette und übt in ihrer ärmlichen Dachkammer Klavier. Ihre Karriere beginnt Brico als Pianistin in einer Travestieshow. Sie muss gegen sexuelle Übergriffe, Machosprüche und Standesdünkel ankämpfen, um musikalisch weiterzukommen.

Dann verliebt sie sich in einen jungen, reichen Konzertveranstalter, der ihre Liebe zwar erwidert, aber ihre Versuche, in Europa zu studieren, sabotiert.

Kritik
Die niederländische Drehbuchautorin und Regisseurin Maria Peters inszeniert die Geschichte von Antonia Brico als klassische Hollywood-Heldinnenreise – und zwar mit allem, was dazu gehört: Da ist zunächst eine wirklich bemerkenswert gute Besetzung der Rollen, allen voran die Hauptdarstellerin Christanne de Bruijn, die man sich wegen ihrer ausdrucksstarken Augen und ihrer mitreißenden Präsenz merken wird. Die wahre Lebensgeschichte der Dirigentin wird spielfilmtauglich abgeschliffen und um eine Liebesgeschichte erweitert. Das geht in Ordnung. Maria Peters war übrigens so beeindruckt von Bricos Biographie, dass sie nach dem Dreh noch einen Roman nachgelegt hat
Wirklich großartige, opulente Bilder entstehen dank gewissenhaft ausgesuchter Drehorte und authentischer Kostüme, die die 1920er-Jahre wieder auferstehen lassen. Um das Popcornkino perfekt zu machen, gibt es böse Widersacher und gute Weggefährten, die Mut machen.

Musiker Robin ist die gute Seele der Geschichte. Er betreibt die Travestieshow, in der Antonia ihren ersten Job als Pianistin bekommt. Später schickt er ihr heimlich Geld nach Europa. Robin – gespielt vom amerikanischen Trans-Schauspieler Scott Turner Schofield – ist biologisch eine Frau. Ob er am Frau-Sein wegen des biologischen Geschlechts leidet oder wie Antonia an der sozialen Rolle, bleibt offen. Aber dieser Exkurs verleiht der Geschichte und ihrer zentralen Aussage noch mehr Tiefe: Musik hat nichts mit Geschlecht zu tun.
Diesen Tiefgang vermisst man an anderer Stelle schmerzlich. Bricos Widersacher sind allzu plakativ böse gezeichnet. Mark Goldsmith etwa, der als Klavierlehrer sexuell übergriffig wird, und der Jahre später öffentlich gegen ihre Auftritte wettert: "Frauen können nicht führen. Eine Frau mit Taktstock, die vor hundert Männern Verrenkungen macht, ist unattraktiv."




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